Laetitia Colombani: Das Haus der Frauen

Staranwältin Solène verliert einen Prozess. Ein Mandant nimmt sich vor ihren Augen das Leben. Sie bricht zusammen, wird depressiv, stellt ihr ganzes Leben in Frage. Auf der Suche nach einer sinnvollen Arbeit besinnt sie sich auf ihr Talent, mit Worten umzugehen. Sie bietet im größten Pariser Frauenhaus „Palais de la Femmes“ den Bewohnerinnen ihre Dienste als ehrenamtliche Schreiberin an. Mit der Zeit fangen die Frauen dort an, mit Solène zu sprechen und ihr zu vertrauen. Solènes Blick auf die Welt verändert sich. 

Parallel erzählt die Autorin die Geschichte der Gründung des „Palais de la Femme“: Blanche Peyron hat in den 1920er Jahren aus Idealismus, mit Tatkraft und Beziehungen das Geld zusammengetrommelt, um aus einem Hotel dieses Frauenhaus mit über 600 Zimmern entstehen zu lassen, das heute noch Frauen eine Zuflucht bietet.

Wie in ihrem ersten Roman „Der Zopf“ verwebt Laetitia Colombani geschickt die Lebensgeschichten ihrer Heldinnen. Und wieder erkenne ich, wie existentiell 
ein sicherer Zufluchtsort für den Menschen ist.